Die Zusammenarbeit mit Spezialisten
anderer Fachrichtungen ist für einen optimalen Therapieerfolg
unerlässlich. Zahnärzte, Orthopäden, Physiotherapeuten,
Psychologen und Schmerztherapeuten erhalten bei Überweisung
regelmässig Informationsbriefe über Diagnose und Therapieverlauf.
Die Funktionsanalyse hat ihre wesentlichen Einsatzgebiete
in zwei Bereichen:
1. Prothetisch-restaurative Zahnheilkunde
„Für die prothetisch-restaurative Zahnheilkunde
ergibt sich das konkrete Anliegen, grenzbewegungsähnliche,
von der Okklusion der Zähne direkt beeinflusste, d.h.
zahngeführte Vorschub- und Seitschubbewegungen anhand
der über Abformungen gewonnenen Kiefermodelle in einem
Simulator wiedergeben zu können. Ziel dabei ist es, die
künstlichen Kauflächen im Simulator während
des Herstellungsprozesses so hinsichtlich der Platzierung von
Höckern, Fissuren, Randleisten etc. zu gestalten, dass
nach Eingliederung der Restauration im Munde des Patienten
keine Störungen in der statischen und dynamischen Okklusion
wahrgenommen bzw. festgestellt werden und damit mehr oder minder
umfängliche Korrekturmaßnahmen an den Okklusalflächen
für den Zahnarzt entfallen (Kordass, Hugger).“
Darüber hinaus empfehlen sich funktionsanalytische Maßnahmen
als integrativer Bestandteil präprothetischer Maßnahmen,
gerade und vor allem bei umfangreichen Rehabilitationen in
Hinblick auf Qualitätssicherungsaspekte und zur forensischen
Absicherung.
2. Funktionsdiagnostik und Funktionstherapie
Ist mit Hilfe eines Kurzscreenings sichergestellt, dass die
Beschwerden tatsächlich ihren Ursprung vom Kiefergelenk
haben, dann ermitteln wir mit Hilfe der so genannten Manuellen
Funtions- und Strukturanalyse (MSA), welche Strukturen des
Kiefergelenks tatsächlich und in welchem Umfang geschädigt
sind. Die Diagnose gibt den weiteren Behandlungsverlauf vor.
Über die elektronisch aufgezeichnete Kondylenbahn, zusammen
mit einer Fernröntgenseitenanalyse wird die therapeutische
Position sowohl in der Vertikalen Dimension, als auch in der
horizontalen Ausrichtung festgelegt.
Die therapeutische Position wird fixiert entweder durch eine
Schiene oder durch therapeutisches Einschleifen.
Patienten fühlen sich gleich wieder viel wohler, Unterkiefer
und Oberkiefer passen wieder, Medikamente können verringert,
wenn nicht sogar ganz abgesetzt werden.
Zur endgültigen Rehabilitation kann eine kieferorthopädische
Behandlung unter funktionellen Gesichtspunkten und/oder, je
nach Ausgangssituation und Patientenwunsch, die prothetische
Versorgung erfolgen.
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